Die im nordrhein-westfälischen Essen beheimatet Folkwang Universität der Künste hat noch eine relativ junge Geschichte. Im Jahre 1927 wurde sie mit den Schwerpunkten Musik, Tanz, Theater, Gestaltung und Wissenschaft gegründet. Die Eignungsprüfung sollte rechtzeitig angegangen werden, da der Andrang in jedem Jahr groß ist und besonders ausländische Studenten die Universität mehr und mehr zu schätzen wissen.
Der Anteil internationaler Studenten liegt mittlerweile bei über 30 Prozent und sorgt somit für ein sehr buntes Publikum in Essen. Es sind noch Standorte hinzugekommen und weitere sind in Planung, da die Anzahl der Bewerbungen stetig steigen. Eine sehr bemerkenswerte Entwicklung.
Der Name klingt ungewöhnlich
Der Name Folkwang bezieht sich nicht auf einen Stadtteil von Essen, er findet seinen Ursprung in der nordischen Mythologie. Es war dem großen Kulturvermittler Karl Ernst Osthaus überlassen, einen passenden Namen für das von ihm gegründete Institut zu finden. Osthaus war zur damaligen Zeit eine der wichtigsten Persönlichkeiten für die nordrhein-westfälische Kunstszene. Er eröffnete Museen und war der Mäzen für viele Kunstprojekte und sein wohl wichtigstes ist die Universität der Künste gewesen.
Osthaus entlieh den Namen Folkwang der Edda, dort ist sie der Saal der Freya, der Göttin der Liebe und der Schönheit. Eine wirklich passende Analogie, denn genau darum soll es an der Universität vornehmlich gehen.
Die ursprüngliche Ausrichtung
Die Idee von Karl Ernst Osthaus ist es gewesen, die Liebe und die Schönheit, die er selbst mit der Kunst verbindet, einem möglichst großem Publikum zugänglich zu machen. Die Universität sollte offen sein für alle gesellschaftlichen Stände und Schichten. Kunst sollte vom Podest geholt und in die Stuben der Menschen gebracht werden, so sein Ideal.
Der große Andrang macht die Universität der Künste in Essen allerdings heute ein wenig zu schaffen und es muss wieder etwas selektiert werden. Da dies nicht dem Geiste und der Idee Osthaus entspricht, wird versucht, die Universität schrittweise zu vergrößern, um wirklich jedem eine echte Chance zu bieten, der sich in der Kunst verwirklichen möchte.
Die Wissenschaft gehört mit ins Boot
Nach der Vorstellung von Osthaus sind jedwede gesellschaftlichen und politischen Fragen und Probleme ohne die Kunst kaum lösbar. Die Kunst war in seinen Augen stets der Schlüssel zu einem besseren und erfüllterem Leben und gehörte somit fest in die Gesellschaft integriert. Die Forschung und die Wissenschaft dienen hierbei unter anderem als Brücken und Bindeglieder und haben somit eine bedeutende Funktion.